Prag: Überraschungen zwischen Moldau und Mythen

Shownotes

In dieser Episode nehme ich euch mit auf meine ganz persönliche Entdeckungstour durch Prag – eine Stadt, die mich völlig überrascht hat. Zwischen Kopfsteinpflaster, versteckten Cafés und sagenumwobenen Unterwelten erzähle ich, wie mich der Zufall auf eine Reise voller Geschichte, Genuss und verwunschener Gassen geführt hat. Ihr erfahrt, warum die Moldau das Herz der Stadt ist, was es mit der Prager Unterwelt wirklich auf sich hat und wieso ich mich in den lokalen Charme verliebt habe. Ich teile meine besten Tipps für spontane Erkundungen, überraschende Food-Spots und magische Ausblicke. Kommt mit, wenn Prag sein romantisches, geheimnisvolles und köstliches Gesicht zeigt!

Bilder zum Trip gibts bei Instagram. Und für Fragen, Feedback oder Themenwünsche schreibt mir gerne an podcast@kompassundkaffee.de

Die Links der Restaurants findet ihr folgend:

U Pavouka (Mittelalter-Restaurant Prag)

https://www.upavouka.cz/de/

Isaacs BBQ Prag

[hhttps://isaacsbbq.cz/))

Transkript anzeigen

00:00:00: Es gibt eine Stadt, eine Stadt, die ich so gar nicht auf dem Schirm hatte.

00:00:05: Und das, obwohl sie super schnell so erreichen ist, und ihr ruft der Romantik kleinen verwinkelten Gassen, Sagen und Mythen und gut erhaltenen Prachbauten ihr vorauseilt.

00:00:27: Und damit herzlich willkommen zu dieser Episode von Kompass und Kaffee.

00:00:31: Ich bin Corinna und nehme euch heute mit auf die Reise.

00:00:34: Im Titel habt ihr es natürlich schon gelesen, heute geht es nach Prag und auch direkt mitten rein.

00:00:42: Nachdem ich über Kopfsteinpflaster vorbei anschaue, wenn es dann einiger kleiner süßen Läden ging, bin ich nun hier und schlendere am Wasser entlang.

00:00:52: Es ist September, die Luft ist mild und es wird eine leichte angenehme Prise.

00:00:57: Neben mir fließt, imposant und trotzdem ruhig die Moldau.

00:01:03: Während einige Schiffe, große und kleine, die Wassermassen beiseite drücken, ahne ich noch nicht, wie prägen dieser Fluss für das heutige Bild der Tschechischen Hauptstadt war.

00:01:15: Das werde ich erst später lernen.

00:01:19: Aber nun von Anfang an.

00:01:21: Also, ich hatte die Stadt nicht auf dem Schirm und nein, mich hat auch nicht plötzlich ein Geistesplatz getroffen, der mich auf die Idee gebracht hat, hey, fahr doch mal nach Prag.

00:01:31: Nee, nee.

00:01:32: Der Job hat mich dorthin gebracht, dass er jährliche Firmen Retreat gefüllt mit Workshops und Arbeitszeitslots und gemeinsamer Essen und Aktivitäten und dazwischen auch ein bisschen Freizeit stand auf dem Programm.

00:01:45: Es ging also mit dem Zug von Berlin nach Prag und das in gerade mal vierneinhalb Stunden, was echt überschaubar ist.

00:01:55: In einem der Freizeitslots bin ich also losspaziert.

00:01:58: Das mache ich sehr gern, wenn ich irgendwo in der neuen Stadt bin.

00:02:02: Und das ist auch direkt mein erster Tipp.

00:02:05: Geht einfach mal los und guckt, wo es euch hintreibt.

00:02:08: Je nachdem, wo eure Unterkunft sich befindet, also wenn die so halbwegs nahe am Hauptgeschehen ist, so am alten Kern, sag ich mal, lässt sich da wirklich alles sehr, sehr gut erlaufen.

00:02:21: Und selbst oder gerade wenn man eben kein spezielles Ziel hat, ist Prag wirklich bestens geeignet, um einfach mal loszugehen.

00:02:29: Es gibt unzählige kleine Gassen, in denen man sich einfach verlieren kann.

00:02:34: Aber keine Angst auch für Menschen wie mich, die absolut kein Orientierungssinn haben, funktioniert das sehr gut.

00:02:41: Die Gassen sind kein Labyrinth ohne Ende, sondern eher so smarte, hübsche Abkürzungen, die dafür sorgen, dass man zu schnell, äh zu schnell, zu Fuß, genauso schnell, hier war ich ein bisschen zu schnell, zu Fuß genauso schnell oder sogar schneller durch die Stadt kommt, als das mit dem Auto der Fall war.

00:03:01: Also wir hatten das wirklich mal, es hat geregnet und wir wollten eigentlich laufen und haben dann gedacht, wir bestellen uns doch ein Uber und haben im Uber einfach länger gebraucht, als wir gebraucht hätten, wenn wir einfach zu Fuß gegangen wären.

00:03:15: Aber wir wollten trocken bleiben, also das U-Bahn.

00:03:19: Und der große Bonus daran, wenn man einfach mal losgeht, ist am Prag, dass die Stadt immer so ein paar Überraschungen bereithält.

00:03:28: Es ist eine kleine Gasse hier, dann biegt man da mal ab und heute macht es, sieht interessant aus und zack!

00:03:34: Plötzlich steht man wie ich in einem kleinen Einkaufszentrum.

00:03:38: Der erste Store, Sportartikel.

00:03:40: Eine klassische Kette, aber auf jeden Fall mit deutlich besseren Preisen als in Deutschland.

00:03:47: Ich habe es gegoogelt, gekauft habe ich am Ende doch nichts, und zwar der Koffer zu voll gewesen, mein Glück.

00:03:54: Ich gehe also weiter und es kommen auch direkt Heavy-Putter-Vibes auf.

00:03:59: Vielleicht waren es auch London-Vibes, aber da war ich noch nie, kann ich also nicht so mit Gewissheit sagen.

00:04:06: Dann ein Spielartikelgeschäft.

00:04:09: aber nicht voll mit so bunten, lauten Plastik und grellen Licht und nervtötenden Geräuschen aus allen Ecken.

00:04:17: Nee, der Laden hatte irgendwie Stil, es gab Karten und Brettspiele in all Variationen, aber halt eher so die Traditionellen.

00:04:29: Diverse Ausführungen von Schach und alles in ganz viel Holz und Natur belassen, also wirklich schön zu sehen.

00:04:39: Ich gehe also weiter, ich gucke nach oben und da hängt er von der Decke.

00:04:45: Also die beiden, ein Reiter auf seinem Pferd, übert emotional groß und kopfüber, also wirklich komplett verkehrt drum und überlebensgroß.

00:04:59: Was das bedeuten soll?

00:05:01: Ich habe absolut keine Ahnung, aber falls ihr dem Typen auf seinem Pferd der da Verkehr drum rumhängt, kennt und wisst, was das zu bedeuten hat, dann schreibt es mir.

00:05:16: Bei Instagram oder per E-Mail völlig egal, ich will es wissen.

00:05:19: Ich habe in dem Moment natürlich nicht nachgeguckt, ob da irgendwo ein Schild hängt, aber ich frag mich bis heute, warum.

00:05:27: Wieder heraus aus dem Zentrum sehe ich also ein paar süße Cafés und viele kleine Geschäfte von lokalen Künstlern, ganz viele Restaurants und Bars.

00:05:38: Also vor Hungern wird man im Prag auf jeden Fall nicht.

00:05:41: Allen BBQ-Fans kann ich Isaacs BBQ empfehlen, vor allem die Zigarren.

00:05:48: Einfach bestellen, dann wisst ihr, was ich meine, die sind der Hammer.

00:05:52: Bei Isaacs gibt's Superessen, einmalige Cocktails und es lässt sich angenehm sitzen, ist eine schöne Atmosphäre und der Service ist wirklich Oberklasse, also genau.

00:06:04: So stelle ich mir guten Service vor.

00:06:07: Kennen sich gut mit den Produkten aus, können es gut erklären, können die Leute gut einschätzen und einordnen, wer was mag.

00:06:15: und ja, sie verkaufen auch gut.

00:06:17: Also, man trinkt dann vielleicht einen mehr, aber es macht einfach Spaß.

00:06:21: Und wer Lust auf Abendessen, der ganz besonderen Art hat, der geht ins OPA WUKA.

00:06:29: Das habe ich jetzt mit Sicherheit falsch ausgesprochen, deswegen, ich bestöbiere es nochmal.

00:06:34: U-Pawuka, P-A-V, O-U-K-A.

00:06:40: Ich packe euch den Linker-Boch einfach in die Show Notes, da könnt ihr dann draufklicken, das ist deutlich einfacher.

00:06:45: Ihr müsst dort auf jeden Fall reservieren.

00:06:48: Dich wird Show essen.

00:06:49: Nur eins will ich verraten, also wer wehrt auf eine klare Storyline legt, der ist da falsch.

00:06:56: Wer aber einfach gut unterhalten will und reichlich und lecker essen will und die Unterwelte statt so ein bisschen erkunden will, der ist auf jeden Fall genau richtig.

00:07:08: Und ja, er hat richtig gehört.

00:07:11: Die Unterwelt.

00:07:13: Das ist in Prag so ein Ding.

00:07:16: Ursprünglich lag die Stadt nämlich viel tiefer, als er das heute tut.

00:07:21: Und jetzt kommen wir auch wieder zurück zu Moldau.

00:07:24: Ihr wisst schon.

00:07:25: der große sanfte Fluss von Beginn der Episode.

00:07:28: Der ist nämlich immer wuchtig, aber nicht immer so sanft.

00:07:32: Ganz im Gegenteil.

00:07:34: Das Überlauf einer Moldau hat nämlich vom Mittelalter bis in die heutige Zeit immer wieder zu massiven Hochwasser geführt und damit die ganze Stadt verwüstet und die Menschen um ihr Hab und Gut gebracht.

00:07:48: Man hat also schon im Mittelalter angefangen Schutzmaßnahmen zu errichten.

00:07:54: Und zwar hat man einfach das Niveau der Stadt immer wieder höher gesetzt, also praktisch gesagt Erde aufzuschütten.

00:08:04: Die massiven Steinhäuser, die da schon standen, haben sie natürlich nicht abgerissen, sondern mit der Zeit wurden einfach aus den ehemaligen Erdgeschossen der Gebäude die Keller und aus den ersten Stockwerten wurden die Erdgeschosse.

00:08:20: Also die ganzen Gebäude sind einfach quasi immer tiefer in der Erde versunken, das Praktische dabei.

00:08:29: Zum Mittelalter Zeit gab es ja keine Müllentsorgung, also man hat den ganzen Scheiß einfach auf die Straße gekippt und bei jeder Neuausschüttelung hat man einfach den Dreck unter einer neuen Erdschicht begraben und damit war es zumindest kurzzeitig wieder ein bisschen säuberer in der Stadt und hat nicht ganz so doll gefrunken.

00:08:50: Das Ganze habe ich Mir aber nicht selbst erarbeitet, sondern ich war faul oder auch nicht je nachdem.

00:08:57: Ich bin ja viel dabei gelaufen.

00:08:59: Naja, ich war auf jeden Fall bei einer Underground Tour und ja, solche Touren sind für mich, wie ich finde, der beste Weg, um einfach Geschichte und Kultur zu begegern und was zu lernen, um ja, einfach so ein bisschen in den Ort einzutagen und auch die Local zu ein bisschen zu unterstützen.

00:09:18: Die Tour ging durch alte Keller und Katakomben, war ganz witzig.

00:09:24: Also zum Teil, man war ja, ist ja noch unten gegangen und war im Keller und plötzlich konnte man halt so Regenrinnen erkennen, weil natürlich auch die Bereiche, die früher quasi zwischen den Häusern waren, also die Straßen irgendwann einfach mit begraben wurden und dadurch einfach so eine ganze Untergrundwelt entstanden ist und die Räume wurden auch oder die Gegebenheiten wurden auch für die unterschiedlichsten Dinge genutzt.

00:09:53: Das heißt, das waren Brauereikeller, da unten versteckten Hinterzimmer der Alchemisten, die da ihre Experimente durchgeführt haben und irgendwas zusammengebraut haben.

00:10:04: Und natürlich auch die Sage des Golem.

00:10:09: Ja, die Sage des Prager Golem findet sein Ursprung in der jüdischen Mystik.

00:10:14: Geformt wurde er, um zu schützen, selbstverständlich, aus dem Schlamm der Moldau.

00:10:21: Die Moldau, die verbindet alles dort.

00:10:24: Ja, und die, der, der Guide?

00:10:27: Die Guide?

00:10:28: Was sagt man denn da?

00:10:29: Was ist denn die weibliche Form von Guide?

00:10:31: Naja, die Gruppenleiterin der Tour hat eben diese ganzen Geschichten ihrer Stadt erzählt und wie sich der Untergrund eben über die Zeit hinweg entwickelt hat.

00:10:42: Also zu Kriegszeiten wurden dann eben zwischen den einzelnen Keller einfach so kleine Gräben geschaffen, damit die Leute eben unterirdisch sich in der ganzen Stadt bewegen konnten, ohne eben nach oben zu gehen.

00:10:57: Und was sie natürlich auch nicht ausgelassen hat, ist, von ihrem Volkshelden Kaiser Karl IV zu berichten.

00:11:04: Und das ist ihre Aussage nach nicht nur ihr persönlicher Volksheld, sondern tatsächlich ein Volksheld.

00:11:12: Also, der wird heute noch von der Bevölkerung gefeiert für das Was er erreicht hat, war aber unter anderem auch für den Bau der Karlsbrücke verantwortlich, einem Wahrzeichen der Stadt.

00:11:24: Da, wenn ihr mal googelt oder wenn ihr in der Stadt seid, werdet ihr da nicht dran vorbeikommen.

00:11:30: Und von diesen Wahrzeichen gibt es so einige.

00:11:33: Also zum Beispiel die Astronomische Uhr im Altstädter Ring, das jüdische Viertel und natürlich die Prager Burg.

00:11:42: Die Prager Burg sitzt hoch oben auf dem Berg.

00:11:46: Und das ist nicht einfach nur so eine kleine Burg, so halb zerfallen oder so.

00:11:55: Nee, nee, das ist ein ganzes perfekt erhaltenes, geflossenes, also in sich geschlossenes Areal und das Symbolbild von Macht des böhmischen Reiches.

00:12:07: Zu dem Anwesen gehört der Feizdom, der alte Königspalast, eine Basilika, so ein paar ehemalige Wohngebäude, flüssigenden, türmchenden Garten, also wirklich alles, was man sich so in so einer Traum-Burgwelt vorstellt, ist da einfach noch vorhanden und halt perfekt erhalten.

00:12:29: Und das lohnt sich wirklich, den Berg zu erklimmen, weil diese Bauten sind wirklich... Wow, also wirklich sehr eindrucksvoll.

00:12:38: Und das, sie nicht nur ich so, sondern auch UNESCO, denn der ganze Bereich, auch andere Bereiche im Prag sind Weltkulturerbe.

00:12:49: Aber neben den ganzen prächtigen Bauten wird man hoch oben am Berg auch noch mit einer grandiosen Aussicht über die Stadt belohnt.

00:12:58: Und wer will, natürlich auch mit einem kühlen Getränk, denn klar... Da oben gibt es auch ein Ausschank und ein paar Sitzgelegenheiten, die Einnahmen lassen sich die Prager selbstverständlich nicht durch die Lappen gehen.

00:13:11: Und wer die liebe Moldau, die alles verbindet und immer präsent ist, lieber von ganz nahem bestaunen möchte und eben nicht von weit oben, der setzt sich mit einem Bierchen oder einem lecker Kaffee eben direkt ans Ufer.

00:13:26: und da kommt auch schon mein letzter Tipp für diese Episode, Am Wasser entlang gibt es einige Cafés und Bars, die sehen oft von vorne nicht so toll und einladend aus, aber geben den ganz eine Chance.

00:13:41: Oft verstecken sich hinter diesen Containern oder irgendwie provisorisch wirkenden Hütchen sehr, sehr coole Sitzgelegenheiten entweder auf so Plattformen direkt am Wasser.

00:13:56: oder auch auf dem Wasser.

00:13:58: Also wenn ihr sowas seht, geht da vielleicht einfach mal durch und guckt, wie es dahinter aussieht.

00:14:04: Oft kann man dann wirklich grandios sitzen und das ganze Geschehen der Stadt beobachten und auch die Karlsbrücke und eben auch die Burg, die Schiffchen, alles, was ich so ein bisschen auch am Anfang angerissen habe.

00:14:17: Also Prag ist auf jeden Fall eine Reisewert, meiner Meinung nach ist ein perfektes Ziel für ein langes oder sogar normales Wochenende.

00:14:27: Man kommt wirklich sehr schnell von A nach B. Es gibt jede Menge Sehenswürdigkeiten, aber es lohnt sich da auch, einfach mal selbst loszugehen, eine gute Zeit zu haben, zu essen, zu trinken.

00:14:41: Und ich kann mir auch sehr, sehr gut vorstellen, dass die Stadt statt der Weihnachtszeit wirklich sehr, sehr schön und gemütlich ist.

00:14:50: Wenn von euch schon mal jemand im Winter in Frage war, schreibt mir gern per E-Mail an podcastatkompasundcafé.de oder bei Instagram.

00:15:00: Kompass und Kaffee, Kompass und Kaffee.

00:15:03: Einfach zusammengeschrieben ohne Punkt, ohne Strich, ohne Komma oder sonst was und für Feedback, Fragen oder Wünsche könnt ihr mir natürlich auch immer gerne schreiben.

00:15:14: Schön, dass ihr bei dem kleinen Ausflug mit dabei wart.

00:15:17: Vergesst auch nicht, den Podcast zu abonnieren und, wenn es euch gefallen hat, auch zu bewerten.

00:15:23: Und damit bis zum nächsten Mal bei Kompass und Kaffee.

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